Über die stadtpolitische Lokalisierung der Corona-Krise in Göttingen und Berlin
Louisa Bäckermann, Peter Birke
In diesem Beitrag diskutieren Louisa Bäckermann und Peter Birke den lokalen staatlichen Umgang mit COVID-19-Masseninfektionen in sogenannten sozialen Brennpunkten: Ausgewertet wird die Medienberichterstattung über zwei Fälle in Göttingen und einen Fall in Berlin (Neukölln). Der Beitrag wird durch eine kritische Perspektive kontextualisiert, die erstens nach der Bedeutung von Gentrifizierungsprozessen und „kleinräumiger Polarisierung“ in Bezug auf die untersuchten Fälle fragt, und zweitens diskutiert, inwiefern sich dies mit einem strukturellen Rassismus verbindet. Der Text wirft dabei (zum Weiterdiskutieren) grundlegende Fragen zur Stadtpolitik unter dem Eindruck der Pandemie auf, die noch wenig bearbeitet wurden. Die Autor*innen fragen am Ende auch nach der Bedeutung linker, kritischer stadtpolitischer Initiativen, wie sie vor allem in der Solidaritätskampagne für die „Groner 9“ in Göttingen zum Ausdruck gekommen sind.